Der französische Gewerkschaftsbund CGT hat zu zwei weiteren Aktionstagen am 26. Mai und am 14. Juni 2016 in ganz Frankreich aufgerufen. Auch die Fluglotsen beteiligen sich an dem Streik. Mit zahlreichen Verspätungen und Flugausfällen ist zu rechnen.
Frankreich: Neuer Aktionstag am 26. Mai
Am bereits achten Aktionstag der Gewerkschaften am 26. Mai 2016 müssen Reisende im Flug- und Bahnverkehr von und nach Frankreich mit Verspätungen und Ausfällen rechnen. Nicht von dem landesweiten Arbeitskampf gegen die geplante und sehr umstrittene Arbeitsmarktreform von Präsident Francois Hollande betroffen sind ICE/TGV-Züge sowie der Thalys auf Verbindungen zwischen Deutschland und Frankreich. Bahn- und Busreisende sollten jedoch mit Einschränkungen im innerfranzösischen Verkehr rechnen und sich rechtzeitig über alternative Transportmöglichkeiten informieren. Der nächste Streiktag wurde bereits für den 14. Juni 2016 angekündigt.
Morgen ist in Frankreich landesweit mit Streiks und Demonstrationen zu rechnen. Auch die Fluglotsen wollen sich am Aktionstag beteiligen, so dass Verspätungen und Ausfälle im Flugverkehr zu erwarten sind.
Welche französischen Flughäfen im Einzelnen von dem Generalstreik betroffen sind und wann genau der Arbeitskampf beginnen wird, ist bisher nicht bekannt. Passagieren wird deshalb empfohlen, sich rechtzeitig vor Beginn ihrer Reise bei der jeweiligen Airline über den aktuellen Status ihres Fluges zu informieren.
Streiks in Frankreich zur Fußball-EM?
Ausgeschlossen ist das nicht: Die Gewerkschaft CGT hat ab dem 2. Juni Streiks bei den Pariser Verkehrsbetrieben angekündigt. Das ist schon im Normalfall eine Herausforderung, denn in der französischen Hauptstadt sind täglich mehr als acht Millionen Menschen mit den „Öffentlichen“ unterwegs. Falls sich der Streik bis zum Start der EM am 10. Juni hinzieht, wäre ein Verkehrschaos riesigen Ausmaßes bereits jetzt vorprogrammiert, weil Tausende Fans nach Paris kommen wollen.
Worum geht es bei den Streiks in Frankreich?
Die landesweiten Aktionen richten sich gegen die geplante Lockerung der Arbeitsgesetze sowie die Aufweichung der 35-Stundenwoche, was Unternehmern nach dem Willen des französischen Präsidenten auch betriebsbedingte Kündigungen erleichtern soll. Die Regierung glaubt, dass mit dieser Flexibilität die Hürde für Neueinstellungen gesenkt werden kann und letztendlich dadurch die hohe Arbeitslosigkeit in den Griff zu bekommen ist. Ministerpräsident Manuel Valls will die Arbeitsgesetze notfalls per Dekret durchzusetzen. Dadurch kann die Regierung das Parlament umgehen, wo mittlerweile sogar unter den regierenden Sozialisten Widerstand gegen die Pläne des Präsidenten aufgetaucht ist.
Video: Wegen der Streiks wird der Treibstoff in Frankreich knapp
Quelle: YouTube / euronews (deutsch)