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Mehr Ruhe und weniger Arbeit: Deutsche Experten verbessern die Luftfahrt

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Bild Cockpit A320Das Deutsche Forschungszentrum für Luft- und Raumfahrt in Köln stellt eine neue Software vor, welche als Assistenzsystem die Arbeit im Cockpit erleichtern soll. Piloten beschert es einen leichteren Anflug und auch der Fluglärm sowie Kraftstoffverbrauch fallen geringer aus.

Geht ein Flugzeug in den Landeanflug über, freuen sich die Passagiere bald ihr Reiseziel zu erreichen. Im Cockpit aber, beginnt nun erst die Arbeit. Die Landung gilt als die arbeitsintensivste Phase. Für weniger Stress könnte demnächst das neue Assistenzsystem sorgen, welches am Montag vom Forschungszentrum für Luft- und Raumfahrt in Köln vorgestellt wird.

Flugzeuge noch sicherer landen

Die neue Software, welche im Cockpit des jeweiligen Flugzeuges ergänzt werden muss, erleichtert dem Piloten den Anflug auf den gewünschten Flughafen. Durch die Kombination der menschlichen Fähigkeiten mit der technischen Genauigkeit wird so eine noch sicherere Landung möglich. Nach ersten Tests im Simulator, bestätigen auch Piloten diesen Effekt. Besonders bei komplizierten Anflügen mit Rückenwind stellt das Programm der Kölner Experten eine sinnvolle Hilfe zur Einschätzung der gesamten Landung dar. Normalerweise müssen Fluggeschwindigkeit und Höhe gekonnt und individuell abgewogen werden. Das neue System errechnet hingegen den optimalen Zeitpunkt, um die Geschwindigkeit anzupassen, die Landeklappen zu öffnen sowie das Fahrwerk auszufahren. Dabei werden Wetterbedingungen ebenso berücksichtigt, wie technische Faktoren.

Weniger Fluglärm bei der Landung

Ein weiterer Vorteil den das Assistenzsystem ist neben der Arbeitserleichterung und verbesserten Flugsicherheit, dass durch den berechneten Anflug und die genaue Durchführung der Landung weniger Fluglärm entsteht. Hintergrund ist, dass bei weniger präzisen Landungen die sogenannten Speebrakes (Störklappen) zum Einsatz kommen müssen, durch die das Flugzeug abgebremst, aber auch viel Lärm verursacht wird. In den Simulationen konnte der Einsatz der Speebrakes dank des neuen Systems vollkommen vermieden werden.

Nachgewiesene Treibstoffersparnis

Ebenso positiv wirkt sich das Assistenzsystem auf den Treibstoffverbrauch aus. Bei insgesamt 77 simulierten Anflügen wurden durchschnittlich 11 Kilogramm Kerosin pro Anflug eingespart. Das klingt für manche nicht viel, doch es läppert sich: Bei den gut 250.000 Landungen pro Jahr am Flughafen Frankfurt am Main wären das 2,75 Millionen Liter Kerosin, die man einsparen würde. Zunächst sind aber erst noch reale Flugversuche mit dem neuen Flugassistenten nötig. Ab Sommer 2014 soll das System unter echten Bedingungen getestet werden.


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