Bei Eurowings ist ein Streik der Flugbegleiter zu erwarten. Bei der Lufthansa-Billigtochter bereite man sich für die kommende Woche auf einen massiven Arbeitskampf vor, sagte Ufo-Vorstandsmitglied Nicoley Baublies.
Ufo: Kein neues Angebot der Eurowings
Ab dem 10. Oktober ist mit Streik bei den Flugbegleitern der Lufthansa-Tochter Eurowings zu rechnen. Bei den Tarifverhandlungen über Arbeitsbedingungen und Bezahlung ist eine Einigung nicht in Sicht. Laut Baublies habe es seit knapp zwei Wochen keinen Kontakt zum Eurowings-Konzern gegeben. Er habe keine Kenntnis von einem neuen Tarifangebot, auf das Eurowings angeblich in einem Mitarbeiterbrief hinweist. Darin soll Eurowings-Topmanager Jörg Beißel angeblich ein angepasstes Tarifangebot an Ufo erwähnen. Die Firmenspitze sei zuversichtlich, auf der Basis bald Tarifverhandlungen aufnehmen zu können.
Laut Baublies würden die Streiks in der kommenden Woche kurzfristig angekündigt. Er schloss auch kurze Warnstreiks in anderen teilgesellschaften nicht völlig aus. Die konkurrierende Gewerkschaft Verdi hat bei der Eurowings bereits einen Warnstreik veranstaltet.
Lufthansa: Eurowings ist strategisch wichtig
Die Flugbegleiter-Gewerkschaft Ufo hatte die Tarifverhandlungen Ende September abgebrochen, nachdem Ufo und die Eurowings-Spitze zwei Jahre lang vergeblich versucht hatten, sich auf neue Tarifverträge – vor allem geht es dabei um Arbeitsbedingungen und die Bezahlung – zu verständigen. Aus Gewerkschaftssicht ist Eurowings nun hinter frühere Zusagen zurückgefallen. Die neuen Tarifverträge sollen sicherstellen, dass das Wachsen der Lufthansa-Billigmarke nicht auf dem Rücken der Mitarbeiter ausgetragen wird. Die Mitarbeiter der Eurowings haben zuletzt 2009 eine Gehaltserhöhung bekommen.
Ein Streik der Flugbegleiter würde die Eurowings hart treffen, weil sie das Kernstück der Strategie von Lufthansa-Chef Carsten Spohr ist. Erst jüngst war mit der Anmietung von 40 Fliegern vom Rivalen Air Berlin ein großer Schritt in diese Richtung gelungen. Aus Sicht der Lufthansa muss die Expansion der Eurowings zügig vorangetrieben werden, um den Vormarsch anderer europäischer Billigfluganbieter wie Ryanair einzudämmen.