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Billigflieger: Meilen sammeln ist doch gar nicht so schlecht, oder?

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Foto Bei Ryanair („My Ryanair“) und Easyjet („Flight Club“) können künftig auch Bonusmeilen gesammelt werden.Ryanair, Easyjet und Co. haben die Meilensammelprogramme der Großen der Branche lange Zeit belächelt und Vielflieger gingen leer aus. Doch nun wollen die Billigflieger nachziehen. Warum wohl?

Ryanair und Easyjet wollen demnächst im Datengeschäft mitmischen

Bonusmeilen sammeln war bislang für die Billigheimer unter den Airlines noch undenkbar und wurde als „Schnickschnack“ abgetan. Doch nun wollen sie auch ein Stück vom riesigen „Daten-Kuchen“ abhaben und stellen eigene Flugmeilen-Clubs auf die Beine. Die Billigflieger wollen mit maßgeschneiderten Angeboten und auf die Nachfrage zugeschnittenen Ticket-Preisen ähnlich wie die Großen Unmengen Daten einsammeln. Der bei Ryanair für die Digitaloffensive zuständige Kenny Jacobs spricht sogar von einer „kleinen Revolution“ und fügt hinzu: „Der Einsatz neuer IT-Techniken hat den Einzelhandel umgewälzt und wird auch die Airline-Branche auf den Kopf stellen.“ Jacobs, der früher selbst bei einer Einzelhandelskette tätig war, will jetzt über 100 IT-Spezialisten ins Boot holen, die die Vorlieben von Millionen Passagieren genauer als bisher auswerten, um daraus passgenaue Angebote zu erstellen. Derzeit sammeln Fluglinien bei Buchungen über das Internet schon jetzt massenhaft Kundendaten, doch es fehlt eine einheitliche IT zur gezielten Auswertung.

Ryanair („My Ryanair“) und Easyjet („Flight Club“) setzen mit ihren Meilensammelprogrammen unterschiedliche Schwerpunkte. Doch abgesehen davon lassen sich diese Vorhaben aber nur dann gewinnbringend umsetzen, wenn die Airlines möglichst viele und detaillierte Angaben über ihre Passagiere erheben und speichern.

„My Ryanair“ stellt Kundenservice in den Vordergrund

Die Iren wollen den Passagieren in erster Linie zusätzliche Service-Angebote wie die Möglichkeit zur Sitzplatzreservierung oder schnelleres Boarding verkaufen. Damit erzielt Ryanair bereits heute ein Viertel der Umsätze. Nun will der irische Billigflieger mit einer Marketing-Offensive möglichst viele der jährlich insgesamt 100 Millionen Passagiere für sein Kundenbindungsprogramm gewinnen. Das gab es genau genommen schon mal bei Ryanair, doch Anfang der 1990er Jahre hatte  Airline-Chef Michael O’Leary – damals gerade neu im Amt – das bestehende Kundenbindungsprogramm gestrichen.

EasyJet „Flight Club“ setzt auf Sucheingaben

Easyjet will beim neuen „Flight Club“-Angebot verstärkt auf die Daten setzen, die die Computerprogramme bereits bei der Berechnung der Ticketpreise einsammeln. Auf der Homepage des Billigfliegers werden dafür mehr als eine Milliarde Sucheingaben ausgewertet. Aus diesen Daten ist ersichtlich, bei welchen Preisen, Flugzielen und -zeiten Flugbuchungen generiert werden. Diese Kenntnisse will man sich nun verstärkt zu nutze machen.

Meilen sind wie eine eigene „Währung“

Die Bonus-Meilen der Vielflieger werden von den Fluglinien zwar an Partner wie Mietwagenfirmen oder Kreditkartenunternehmen verkauft, dennoch ist es schwierig, konkrete Angaben über ihren genauen Wert zu bekommen. Eins steht jeoch fest: die Vielflieger-Programme sind Goldgruben. So soll beispielsweise das Punktesystem der Qantas 2,1 Milliarden Euro wert sein. Air Berlin diente der Verkauf ihres Topbonus-Programms an Etihad sogar als Einnahmequelle in schweren Zeiten: Vor vier Jahren hat der Großaktionär aus Abu Dhabi für etwa 185 Millionen Euro 70 Prozent der Anteile am Air-Berlin-Vielfliegerprogramm gekauft – das entsprach damals fast dem gesamten Börsenwert von Air Berlin.

Und wer hats erfunden? American Airlines heißt der Meilen-Pionier. Bereits 1981 legte die Airline mit „AAdvantage“ das weltweit erste derartige Meilensammel-Programm auf, mit dem Passagieren ab einem bestimmten Meilen-Kontostand Freiflüge absolvieren konnten.

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Quelle: YouTube / Miles & More


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