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EASA: Piloten müssen zum Drogentest

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Foto Piloten sollen künftig zu strengeren Tests verpflichtet seinAls Konsequenz aus dem Germanwings-Absturz im vergangenen Jahr plant die EU schärfere Kontrollen. Unter anderem sollen die Piloten regelmäßig zum Drogentest.

Gesundheitschecks für Piloten werden verschärft

Nach dem Absturz des des Germanwings-Fluges 4U9525 auf dem Weg von Barcelona nach Düsseldorf vor knapp eineinhalb Jahren, wird jetzt wieder heftig debattiert, wie man solche Unglücke künftig verhindern kann.
Am 24. März 2015 steuerte der psychisch kranke Copilot Andreas Lubitz den Airbus gegen einen Berg in den französischen Alpen – alle 150 Insassen starben, weil der Pilot Selbstmord begehen wollte.

EU-Beschlüsse kommen zum Jahresende

Die EU will nun als Konsequenz aus dem Flugzeugunglück intensivere Gesundheitschecks für die Piloten beschließen. Die EU-Luftsicherheitsbehörde EASA hat entsprechende Empfehlungen in einem Positionspapier ausgesprochen. So soll es künftig nicht nur eine intensivere Grunduntersuchung zu Beginn einer Pilotenausbildung geben, sondern die Flugzeuglenker sollen auch danach regelmäßig zum Drogen- und Medikamententest. Psychisch kranke Piloten sollen zudem eine bessere Nachsorge bekommen. Konkrete Beschlüsse sollen EU-weit auf der Grundlage der Empfehlungen der EASA bis zum Jahresende erarbeitet werden. Neben den Vorschlägen der EASA zur Flugsicherheit hatten auch die französischen Ermittler vom Bureau d’Enquêtes et d’Analyses (BEA) unter anderem Meldestellen und Selbsthilfegruppen vorgeschlagen, um Piloten mit psychischen Problemen stärker unterstützen zu können.

EASA-Vorschläge sind umstritten

Die EASA befürchtet, dass Piloten im Rahmen der künftigen Gesundheitschecks ihre Krankheit verbergen. Deshalb will die europäische Luftfahrtagentur die Ärzte verpflichten, eine unvollständige Untersuchung zu melden. Die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) sieht in diesen Maßnahmen, die der Deutsche Bundestag bereits im April beschlossen hat, die Diskriminierung einer ganzen Berufsgruppe. In Deutschland müssen die Ergebnisse der Gesundheitschecks sogar personalisiert in einer zentralen Datenbank gespeichert werden.

Der lebensmüde Copilot der abgestürzten Germanwings-Maschine soll wegen seiner psychischen Probleme bei diversen Medizinern in Behandlung gewesen sein. Die Ärzte durften jedoch die Diagnose wegen der Datenschutzbestimmungen sowie der ärztlichen Schweigepflicht weder an das Luftfahrtbundesamt noch an seinen Arbeitgeber – die Lufthansa –  melden.


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