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BER: Viel Lärm um den Schallschutz

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Foto Der Schallschutz am BER ist das Thema der Schallschutztage der FBBDas Thema Schallschutz am BER sorgt für viele Diskussionen und Unsicherheiten. Die Betreiber wollen nun mit zwei Extra-Informationstagen im Dialog-Forum in Schönefeld die Gemüter der Anwohner besänftigen.

BER macht neue Angebote zum Schallschutzprogramm

Von der Kostenexplosion auf der ewigen Baustelle ist auch der Schallschutz nicht verschont geblieben – die Kosten für die Umsetzung des Schallschutzprogramms am neuen Flughafen BER haben sich inzwischen verfünffacht und Klagen von Anwohnern hinsichtlich des Lärmschutzes sorgen dafür, dass den Gerichten die Arbeit nicht ausgeht. Die Betreiber wollen nun während einer zweitägigen Infoveranstaltung an diesem Freitag und Samstag (17./18. Juni) die Situation etwas entschärfen und neue Angebote unterbreiten. So werden neben den Fachleuten der Flughafengesellschaft auch einige Baufirmen direkt vor Ort sein, und betroffenen Anwohner sollen die Möglichkeit haben, die Baufirmen direkt vom Flughafen bezahlen lassen, anstatt das Geld zunächst vorzustrecken.

Rund um den BER haben 25.500 Haushalte Anspruch auf Schutz gegen Fluglärm. Zwar seien für 80 Prozent der Haushalte die Bescheide verschickt, mit denen die Betroffenen Handwerker bestellen können, sagte Flughafenchef Karsten Mühlenfeld. „Dennoch sieht das Bild bei der Umsetzung eher mager aus.“

Kosten für Schallschutz verfünffacht

Das Schallschutzprogramm für den BER wurde bereits vor drei Jahren vom Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg für unbrauchbar erklärt – die Richter hielten es für deutlich unterdimensioniert. Danach musste das Schallschutzprogramm faktisch neu aufgelegt werden und die veranschlagten Kosten verfünffachten sich auf 730 Millionen Euro. Vor etwa einem Monat kam noch neues Ungemach hinzu: Das Gericht kippte die Praxis, Lüfter in schallgedämmte Häuser einzubauen, ohne zuvor eine Lüftungsplanung zu erstellen. Daraus entstehen weitere Mehrkosten in bisher unbekannter Höhe. Derartige Rechtsunsicherheiten führen dazu, dass die Anwohner des künftigen BER mit dem Einbau von Schallschutzfenstern, Dämmungen und Lüftern noch abwarten. Das soll sich jetzt mit dem Gesprächsangebot ändern.

Dialogforum lädt zu Schallschutztagen

Die ersten Schallschutztage am BER unter dem Motto „Ihr Weg zum schallgeschützten Haus“ starten am heutigen 17. Juni im Gebäude des Dialogforums in Schönefeld. An zwei Schallschutztagen wird über den aktuellen Stand und die nächsten Schritte beim Schallschutzprogramm BER informiert. In einem Interview mit der Märkischen Allgemeinen Zeitung erklären der Umlandbeauftragte der Flughafen Berlin-Brandenburg GmbH, Ralf Kunkel, sowie Ralf Wagner, Leiter der Schallschutz-Abteilung, die Idee hinter dem zweitägigen Dialog-Angebot der Betreibergesellschaft FBB. Auf die Frage, warum jetzt erstmals spezielle Schallschutztage für die Öffentlichkeit stattfinden, antwortet Ralf Wagner so: „Weil wir der Meinung sind, dass die Umsetzung des durch den Planfeststellungsbeschluss auferlegten Schallschutzes deutlich an Fahrt zulegen muss, sollen die Haushalte im Flughafenumfeld optimal vor Fluglärm geschützt werden. Die Flughafengesellschaft hat dabei ihre Hausaufgaben nahezu vollständig erledigt. 85 Prozent der bisher rund 20.000 gestellten Anträge der Hauseigentümer wurden von uns abgearbeitet, im Nachtschutzgebiet sind es 96 Prozent. Und an rund 17.000 Haushalte wurden die Anspruchsermittlungen verschickt. Trotzdem haben bisher nur knapp 2.500 Antragsteller aus dem Tag- und dem Nachtschutzgebiet die bewilligten Maßnahmen komplett oder teilweise umgesetzt.“ Anscheindend lässt sich Fluglärm also doch nicht einfach so „wegmeditieren“ 😉

Während der Schallschutztage steht das Schallschutzteam der FBB für persönliche Fragen zur Verfügung und zahlreiche Baufirmen geben Auskunft zu Bauabläufen. Zudem können sich die Anwohner über die Zusatzregelungen sowie praktische Fragen zum Schallschutz informieren. Die FBB stellt zudem die neue Schallschutzfibel der Öffentlichkeit vor.

Die Schallschutztage der FBB finden statt im Dialog-Forum, Mittelstraße 11, 12529 Schönefeld (ehemalige airportworld, gegenüber Bahnhof Schönefeld).

Video: Im Sommer 2015 durften schon mal einige Maschinen am BER starten

Quelle: YouTube / udo_ls


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