Im Schadenersatz-Streit mit der Lufthansa und anderen Airlines bekommt die Deutsche Bahn (DB) jetzt Unterstützung. Weitere Logistik-Unternehmen schließen sich der Klage an.
Nachdem die Lufthansa und weitere Airlines, wie British Airways und Singapore Airlines von der Deutschen Bahn (DB) für illegale Preisabsprachen auf Schadenersatz in Milliardenhöhe verklagt wurde, schließen sich jetzt weitere Großunternehmen aus der Logistik-Branche der Klage gegen das so genannte Airline-Kartell an. Damit erhöhten sich die Forderungen an die involvierten Fluggesellschaften auf etwa drei Milliarden Euro, so die Deutsche Bahn. Seitens des Staatskonzerns wurden bisher keine Namen genannt. In Medienberichten tauchen jedoch jedoch Speditionen wie Kühne + Nagel und Panalpina sowie der Autozulieferer Robert Bosch auf.
Kerosin- und Sicherheitszuschläge wurden abgesprochen
Die Airlines hatten zwischen 1999 und 2006 dahingehend Absprachen getroffen, von ihren Kunden Zuschläge auf den Kerosin-Preis zu verlangen. Weiterhin wurde nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 vereinbart, Sicherheitsaufschläge zu erheben. Aufgeflogen waren die Preisabsprachen nach einer Selbstanzeige der Lufthansa bei der Wettbewerbskommission der EU. Die Airline hatte den Behörden alle erforderlichen Unterlagen zur Verfügung gestellt und ist in der Folge im Rahmen der Kronzeugenregelung ohne Strafe davongekommen. Über die anderen Beteiligten verhängte die EU-Kommission im November 2010 Strafen in Höhe von 800 Millionen Euro (über 1,8 Milliarden US-Dollar).
Von diesen Bußgelder sehen die geschädigten Unternehmen jedoch keinen Cent. Deshalb klagt die DB seit Ende vergangenen Jahres vor dem Landgericht Köln auf Schadensersatz gegen zehn Airlines in Höhe von rund 1,2 Milliarden Euro. Nachdem nun weitere Unternehmen der Klage beigetreten sind, kommen laut Bahn inklusive Zinsen Forderungen in Höhe von 900 Millionen Euro hinzu. In den USA läuft eine weitere Klage.