Finnair nimmt in der zweiten Hälfte kommenden Jahres seine ersten A350-Maschinen in Betrieb. Diese könnten, sollte Russland als Reaktion auf westliche Sanktionen seinen Luftraum sperren, auf den Asienrouten Sibirien umfliegen.
Luftraumsperrungen wären für den A350 kein Problem
Finnair wird als erste europäische Airline ab Herbst 2015 die A350 erhalten. Der neue Airbus könne im Fall der Sperrung des Luftraumes über Russland auch auf einem Umweg Ziele in China und Japan erreichen, sagte Finnair-Vorstandsvorsitzender Pekka Vaurano. Er ist der Ansicht, dass Vergleiche mit den derzeit auf den Asienstrecken eingesetzten A330 und A340 darauf hindeuten, dass für die A350 Umwege machbar seien. Er wolle jedoch nicht über die Absichten Russlands hinsichtlich der Überflugrechte spekulieren. Allerdings würde Finnair im Fall russischer Maßnahmen als Antwort auf die derzeitigen wirtschaftlichen Sanktionen mehr davon betroffen sein, als andere europäische Airlines: Wöchentlich nutzen 115 Finnair-Flüge den Luftraum über Russland. Vor allem an die Asienrouten sind ein wesentlicher Baustein des Geschäftsmodells von Finnair. Air France-KLM und Lufthansa überfliegen das Gebiet ebenfalls häufig, der Anteil dieser Flüge am Gesamtnetz ist bei Finnair jedoch wesentlich größer.
Finnair hat elf A350 fest bestellt und Optionen auf acht weitere. Die ersten Maschinen, die in Betrieb gehen, sollen unter anderem Shanghai und Peking anfliegen – beides Strecken, die von einer Sperrung des sibirischen Luftraums für europäische Airlines unmittelbar betroffen wären. Finnair wird mit der A350 später auch nach Hongkong und Singapur abheben. Pekka Vaurano will mit dem neuen Airbus bis 2010 die Umsätze auf den Asienstrecken gegenüber 2010 verdoppeln.
Neue A350-Kabine vorgestellt
Finnair wird ihre Maschinen mit je 297 Sitzen in einer zwei Klassenkonfiguration ausrüsten, 46 Plätze in der Business Class und 251 in der Economy Class.
Die 46 Plätze in der Business Class ermöglichen durch eine 1-2-1-Anordnung jeweils den direkten Zugang zum Gang und können in vollständig flache Betten umgewandelt werden. Jeder Platz ist mit 16-Zoll-Bildschirmen mit Touch Screen, Steckdosen und USB-Anschlüssen ausgestattet.
Die drei Reihen der Economy Class bestehen aus jeweils drei Plätzen. Im vorderen Teil befinden sich 43 der neuen Komfort-Sitze, die 10 cm mehr Beinfreiheit bieten als die herkömmlichen Economy-Plätze. Alle Plätze in den beiden günstigeren Buchungsklassen verfügen über einen 11-Zoll-Touch-Screen sowie USB-Anschlüsse. Alle A350-900 von Finnair werden zudem WLAN an Bord haben.