Passagiere, die demnächst in Richtung Asien fliegen, werden höchstwahrscheinlich einen Umweg in Kauf nehmen müssen. Die EU sowie die USA haben den Luftraum über der krisengeplagten Halbinsel Krim gesperrt. Tausende Flüge müssen diese Woche umgeleitet werden.
Weil sich Russland und die Ukraine uneins über die Hoheit auf der Halbinsel Krim im Schwarzmeer sind, befürchten EU und USA Sicherheitsrisiken im Flugverkehr. Sowohl ukrainische, als auch russische Fluglotsen hatten angekündigt, die Überwachung des Luftraums vorzunehmen. Die Fluglotsen der rivalisierenden Nationen könnten schutzbefohlenen Flugzeugen dabei unterschiedliche Befehle geben, so das Schreckensszenario der westlichen Regierungen. Auf Wirken der Zivilluftfahrtorganisation ICAO haben EU und USA den Luftraum über der Ostukraine nun komplett gesperrt.
Knapp 5.000 Flüge werden pro Woche umgeleitet
Von der Sperrung des Luftraums ist vor allem die Luftstraße UL851 betroffen, die bislang eine der meist genutzten Flugrouten zwischen Asien und Europa ist. Aufgrund der Sperrung müssen allein diese Woche knapp 4.900 Flüge umgeleitet werden. Bis sich die Lage entspannt und der Luftraum wieder geöffnet wird, werden auch in den folgenden Tagen jeweils etwa 700 Flüge täglich betroffen sein. Die alternativen Flugrouten führen stattdessen über Moldawien, Rumänien, Bulgarien sowie die Türkei. Längere Flugzeiten sind durch die Sperrung des ukrainischen Luftraums laut Auskunft der Fluggesellschaften aber nicht zu befürchten.
Flugausfälle bei Turkish Airlines
Am Rande der Sicherheitsvorkehrungen kommt es teilweise auch zu Flugausfällen. Die Bosporus-Fluggesellschaft Turkish Airlines kündigt an, alle Flüge auf die Krim bis zum 26. Juni zu canceln. Eigentlich hatte die teilstaatliche Airline geplant, seit Dienstag wieder von Istanbul nach Simferopol zu fliegen. Zu weiteren Flugausfällen kommt es derzeit auch bei Atlasjet in Richtung Istanbul, bei Yanair sowie bei Ukraine International Airlines.