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Jede Airline gewährt eine andere Beinfreiheit

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Bild Beinfreiheit im FlugzeugSardinenbüchse oder Liegewiese? Eingequetscht oder komfortable Beinfreiheit? Gerade auf langen Flügen kann der Sitzabstand darüber entscheiden, wie erträglich die Reise wird. Weil der Abstand zwischen den Sitzreihen von den Airlines selbst festgelegt wird, lohnt es einmal nachzumessen.

Es ist kaum vorstellbar, das es in Europa keine einheitliche Vorschrift für den Mindestabstand von Sitzreihen im Flugzeug gibt. Dabei ist die EU sonst doch eifrig in der Vereinheitlichung und Normierung und macht selbst vor krummen Gurken nicht Halt. Weil die Europäische Agentur für Flugsicherheit (EASA) 2010 aber keinen Zusammenhang zwischen Beinfreiheit und Thrombose feststellen konnte, sah die EU bislang von einer Regelung der Beinfreiheit im Flugzeug ab. Somit bleibt es den Fluggesellschaften selbst überlassen, wie viel Platz sie ihren Passagieren zugestehen.

Billigflieger mit geringem Sitzabstand

Misst man mal nach, wie viel Platz die Beine bei den diversen Airlines haben; so stellt sich heraus, das Billigflieger tatsächlich besonders geizen. Spitzenreiter ist mit nur 73 Zentimetern Beinfreiheit der britische Billigflieger Easyjet. Nur geringfügig mehr Platz bietet die türkische Billigfluggesellschaft SunExpress, die zum Teil aus der Lufthansa hervorging. Bei Germanwings können sich Passagiere in den ersten zehn Reihen über komfortable 81 Zentimeter Abstand zum Vordersitz freuen. Wer dahinter sitzt, muss sich mit dem üblichen Abstand begnügen. Mit der Billigairline und Skandalgarant Ryanair, nach Passagierzahlen Europas größte Airline, fliegt man hingegen überraschend komfortabel. Immerhin 30 Millimeter mehr, also 76 Zentimeter, lässt die irische Konkurrenz den Beinen Platz. Das klingt vielleicht nicht viel, doch wem bei Easyjet schon die Kniescheibe am Vordersitz anschlägt, der wird über 30 Millimeter mehr sehr dankbar sein.

Ryanair auf Augenhöhe mit Lufthansa & Co.

Erstaunlich ist aber nicht nur, dass Ryanair mit dem Sitzabstand nicht am geizigsten ist; sondern auch, dass die Airline aus Dublin mit renommierten Fluggesellschaften auf Augenhöhe agiert. Die Beinfreiheit bei unseren großen Airlines wie Lufthansa, Air Berlin, Condor, TUIfly, Swiss und Austrian Airlines beträgt in der Economy ebenfalls 76 Zentimeter. Betrachtet man neben der Beinfreiheit auch die Sitzbreite, so bietet die Economy im Airbus A 321 von Air Berlin den besten Sitzkomfort. Aber so wie auch mehr Beinfreiheit in der Sitzreihe am Notausgang herrscht, sind Flugzeugsitze oft auch breiter, je näher sie dem Cockpit sind. Das hängt damit zusammen, dass sich ein Flugzeug zum hinteren Teil hin verjüngt.

Sonderangebote sorgen für Platz im Flugzeug

Wer mit den herkömmlichen Sitzen im Flugzeug wiederholt Probleme hat, sich einen Platz in teureren Klassen wie etwa der neuen Premium Economy Class der Lufthansa aber nicht leisten kann, der darf sich auf neue Tarifmodelle bei zahlreichen Airlines freuen. Nach Easyjet, Germanwings und Air Berlin hat so kürzlich auch TUIfly mit einem neuen Tarifsystem auf sich aufmerksam gemacht. Für Flüge ab Mai 2014 ist es bei TUIfly möglich, das Serviceangebot „Premium Economy“ zu buchen, welches einen freien Mittelplatz garantiert. Das erhöht zwar nicht die Beinfreiheit, ist aber trotzdem bequemer. Unter dem Motto „Mit Stil ans Ziel“ erfüllt aber auch Air Berlin Extrawünsche. Bei Deutschlands zweitgrößter Airline können sich Passagiere Beinfreiheit dazu kaufen, indem ihnen dann die Plätze am Notausgang reserviert werden. Diese Praxis ist inzwischen auch bei anderen Fluggesellschaft gängig. Eine kostengünstigere Alternative ist lediglich noch das Sammeln von Flugmeilen, um sich ein Upgrade zu verschaffen. Erfolgreich sind Codesharing-Programme wie oneworld oder Star Alliance.


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