Die Gepäckabfertigung in Tegel bei Air-Berlin-Flügen in die USA macht Probleme. Nun zieht die Airline die Konsequenzen, weil wegen der nicht funktionierenden Bodenabfertigung der gesamte Flugbetrieb beeinträchtigt ist.
Ausbau der USA-Verbindungen auf Mai vertagt
Air Berlin lässt die angekündigten Langstreckenflüge in die USA ab Berlin-Tegel statt Anfang Mai erst Mitte und Ende Mai starten. Das betrifft die Flüge nach Los Angeles und San Francisco. Air Berlin CEO Thomas Winkelmann begründet die Verschiebung mit den andauernden Abfertigungsproblemen am Airport Tegel. Der Starttermin für die Flüge nach San Francisco wird vom 1. auf den 29. Mai verschoben und die neue Nonstop-Verbindung nach Los Angeles wird statt am 2. Mai erst am 16. Mai beginnen. Bestehende Buchungen werden von Air Berlin über Düsseldorf abgewickelt.
Winkelmann begründet diese Entscheidung damit, dass der neue Bodenverkehrsdienstleister Aeroground, der seit Beginn des Sommerflugplans am 26. März für Air Berlin tätig ist, die so gewonnene Zeit nutzen könne, um seine Performance so zu verbessern, dass man „den Passagieren, insbesondere den Umsteigern, ein gutes und stabiles Produkt anbieten“ könne. Der Airline-CEO betonte, dass betroffene Kunden „zeitnah“ kontaktiert würden und kostenfrei auf Flüge via Düsseldorf umgebucht werden. Passagiere, die betroffene USA-Flüge als Teil einer Pauschalreise gebucht haben, wenden sich bitte an ihren Reiseveranstalter oder ihr Reisebüro.
Wegen der Zeitverzögerungen bei der Gepäck-Abfertigung wird Air Berlin die Strecke zwischen Berlin-Tegel und Los Angeles ab 16. Mai zunächst zwei Mal wöchentlich anbieten. Ab Juni kommt dann eine dritte Frequenz pro Woche hinzu. Die Flüge nach San Francisco werden ab Ende Mai mit vier wöchentlichen Frequenzen durchgeführt.
Quelle: YouTube / Around The World 4K
Die neue Air Berlin Strecke von Düsseldorf nach Orlando startet wie angekündigt am 6. Mai.
Hintergrund:
Air Berlin war mit Beginn des Sommerflugplans am 26. März dieses Jahres von der Wisag zum Dienstleistungsunternehmen Aeroground, einer Tochtergesellschaft des Münchner Flughafens, gewechselt. Seitdem gibt es massive Probleme bei der Abfertigung der Flüge in Berlin-Tegel: Passagiere müssen ewig auf Fluggasttreppen und Vorfeldbusse warten und bei der Gepäckausgabe gibt es zum Teil lange Verzögerungen. Abflüge verspäteten sich in letzter Zeit um bis zu 55 Minuten.
Air Berlin beschuldigt Aeroground, zu wenig Personal zu beschäftigen und veraltetes Gerät einzusetzen. Seitens des Dienstleisters Aeroground hieß es hingegen, dass wegen der aufwändigen Sicherheitsüberprüfungen noch etwa 40 Mitarbeiter fehlen würden. Hinzu käme, dass Air Berlin die Flugpläne erst sehr spät veröffentlicht habe und außerdem die an die österreichische Niki übertragenen Ferienflüge kurzfristig hinzu gekommen seien. Aus diesem Grund habe man gebrauchtes Gerät anmieten müssen. Hätte man bereits zu einem früheren Zeitpunkt die Zahl der Flüge gekannt, wäre in Tegel rechtzeitig neues Gerät vor Ort gewesen – nun müsse man eine mehrmonatige Lieferzeit überbrücken.