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Kaum zu glauben: Lufthansa ohne Streik

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Foto Lufthansa hat mit ihren Piloten eine Tarifeinigung erzieltSeit 2012 liegt die Lufthansa mit ihren Piloten im Clinch. Nun haben beide Seiten eine Grundsatzeinigung zur Gesamtlösung aller strittigen Fragen für die Piloten der Kernmarke Lufthansa, der Lufthansa Cargo sowie der Billigtochter Germanwings erzielt.

Der Kranich musste viele Federn lassen

Nach fünf Jahren, 14 Streikwellen und und einem wirtschaftlichen Schaden von mehr als einer halben Milliarde Euro ist der erbitterte Tarifkonflikt zwischen Lufthansa und den Piloten nun anscheinend beigelegt: Beide Seiten haben eine Grundsatzeinigung zur Gesamtlösung aller strittigen Fragen erzielt: Die Piloten erhalten 11,4 Prozent mehr Geld sowie eine Einmalzahlung in Höhe von 1,8 Monatsgehältern. Parallel dazu wird das System der Altersversorgung umgestellt und das Rentenalter nach und nach auf 60 Jahre angehoben. Bestandteil der Übereinkunft, die bis Juni 2022 gelten soll, ist auch das Schlichtungsergebnis zur Vergütung der Flugzeuglenker, das bereits im Februar von der Kranich-Airline und der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) akzeptiert wurde.

Die 5.400 Piloten der Lufthansa, der Lufthansa Cargo und der Billigtochter Germanwings haben einer Neufinanzierung der Pensionskasse zugestimmt und erhalten als Gegenleistung wieder Karrierechancen bei der Kranich-Airline. Laut Jörg Handwerg, Vorstand der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit, gebe zwar noch ungeklärte Fragen, diese hätten jedoch kaum das Zeug, die Einigung zu Fall zu bringen. Die Einigung, die bisher lediglich eine Absichtserklärung ist, muss von den VC-Mitgliedern noch in einer Urabstimmung abgesegnet werden. Die detaillierten Tarifverträge sollen bis zur Jahresmitte ausgearbeitet werden. Bei der Vereinbarung handelt es sich zunächst um eine Absichtserklärung.  Wenn diese akzeptiert wird, sind damit  Pilotenstreiks für fünf Jahre vom Tisch.

Neue Rentenregelung

Einigung wurde auch bei den Themen Alters- und Übergangsversorgung erzielt: Lufthansa verpflichtet sich, künftig mindestens 325 Flugzeuge der Marken Lufthansa, Germanwings und Lufthansa Cargo mit Piloten nach dem Konzerntarifvertrag (KTV) fliegen zu lassen und ihre bisherigen Pläne aufzugeben, 40 neue Flugzeuge auf einer günstigeren Plattform zu betreiben. Im Gegenzug akzeptiert VC die Senkung der Cockpit-Stückkosten um 15 Prozent. Zudem sollen zehn Langstreckenflugzeuge, die bisher im Rahmen des Sonderprogramms „Jump“ von Beschäftigten der Tochter Cityline geflogen werden, wieder mit KTV-Lufthansa-Piloten besetzt werden. Das würde 600 Stellen für Kapitänsanwärter schaffen und etwa 700 bereits ausgebildete Nachwuchspiloten könnten neu eingestellt werden.

Kernpunkt der Einigung ist die Umstellung der Rente für Lufthansa-Piloten. Diese sollen künftig einen festen Beitrag in die Kasse einzahlen – früher hatte Lufthansa die Höhe der Renten-Ausschüttung an die Piloten vertraglich zugesichert. Dieses System war jedoch wegen der niedrigen Zinsen nicht mehr finanzierbar. Ebenso gibt es bei den „ewigen“ Streitpunkten wie das Ausscheide-Alter der Piloten aus dem Beruf von Piloten und dem Lohn Aussicht auf Klärung.


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