Ein Streik bei Eurowings ist vorerst vom Tisch. Die Unabhängige Flugbegleitergewerkschaft UFO sagte die angekündigten Arbeitskampfmaßnahmen ab, nachdem die Lufthansa-Tochter ein verbessertes Tarifangebot für die Flugbegleiter präsentiert hatte.
Kein Streik bei Eurowings
Die Crews der Eurowings streiken in dieser Woche nicht, beide Seiten – Ufo und Eurowings – wollen stattdessen wieder verhandeln. Die Kabinengewerkschaft Ufo sagte die angekündigten Arbeitskampfmaßnahmen ab, nachdem die Lufthansa-Billigmarke bei einem Spitzengespräch ein verbessertes Tarifangebot für die Flugbegleiter vorgelegt hat. Das neue Angebot sei gut genug, um darüber zu sprechen. Dass es reichen werde bezweifelt der Ufo-Tarifexperte Nicoley Baublies jedoch. In dieser Woche soll unter der Leitung eines Moderators weiter verhandelt werden.
Eurowings-Vorstand Karl Ulrich Garnadt hatte Vertreter der UFO Ende letzter Woche zu einem mehrstündigen Spitzengespräch zur Tarifsituation bei Eurowings/Germanwings eingeladen. Laut UFO wurde dabei deutlich, dass Eurowings „ganz und gar kein Interesse an einem Kräftemessen hat“. Deshalb sei dieses neue Angebot vorgelegt worden, das die Gewerkschaft bis Ende dieser Woche prüfen wolle. Bis dahin werde es mit Sicherheit keine Streiks geben.
Baublies zeigt Verständnis
Der Streik des Kabinenpersonals war nach den gescheiterten Tarifverhandlungen bei der Eurowings Deutschland von der Gewerkschaft Ufo angedroht worden. Die Konkurrenzgewerkschaft Verdi hat hingegen bei Eurowings bereits einen Warnstreik veranstaltet.
Im Vorfeld der Streikandrohung hatte Ufo die Verantwortung für massenhafte Krankmeldungen bei deutschen Fluggesellschaften von sich gewiesen: Das sei definitiv kein Mittel zum Arbeitskampf für Ufo, hatte Baublies gesagt. Man distanziere sich von einem möglichen Missbrauch, sagte der Gewerkschafter. Dennoch zeigte Baublies Verständnis für den psychischen Druck der Flugbegleiter der TUIfly und der Air Berlin, die sich in den vergangenen Tagen massenhaft krank gemeldet hatten, so dass zahlreiche Flüge ausfallen mussten. Am 7. Oktober blieben bei TUIfly sogar alle Maschinen am Boden. Die massenhaften Krankmeldungen werden als Protest gegen die geplanten Umbauten der Konzerne und als Ausdruck der Sorge darüber gewertet. Zudem wird damit Kritik an der mangelhaften Informationspolitik der Gesellschaften geübt.
Auch bei der Eurowings, die nächstes Jahr 35 Maschinen samt Besatzungen von der Air Berlin übernehmen soll, hat sich der Krankenstand dramatisch erhöht.