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Flughafen Frankfurt: Biotop zwischen den Landebahnen

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Foto Abseits der Rollwege und Pisten des Flughafen Frankfurt leben seltene Pflanzen und Tiere.Am Flughafen Frankfurt ist es laut und Blumenduft liegt auch nicht in der Luft. Was die Anwohner nervt, findet die Feldlerche super. Die bedrohte Art hat sich an Deutschlands größtem Drehkreuz mit den Gegebenheiten arrangiert.

Größte europäische Feldlerchen-Population

Zwischen den Start- und Landebahnen des Frankfurter Airports sprießt das Grün und wer genauer hinhört – falls das bei das bei dem Lärm am größten deutschen Airport überhaupt möglich ist – entdeckt sie vielleicht, die bedrohte und eigentlich ziemlich lärmempfindliche Feldlerche. Auf dem Areal des Frankfurter Flughafens leben schätzungsweise 500 Paare der Alauda arvensis. Das ist eine der größten Populationen auf dem europäischen Festland, weiß Jürgen Ebert, der Chef des Teams Wildlife-Control, Forst und Biotop beim Flughafenbetreiber Fraport. Warum sich die Feldlerche gerade hier so wohl fühlt, weiß auch er nicht. Wie die FAZ berichtet, müssen bei der Planung neuer Autobahnen für Ausweichquartiere mindestens 500 Meter Abstand zur neuen Straße eingehalten werden.

Ebert vermutet, dass die bedrohten Tiere trotz des Fluglärms auf den etwa 600 Hektar großen landwirtschaftlich nicht genutzten Flächen ungestört von Menschen und Hunden brüten können. Die Grünflächen zwischen den Landebahnen werden beispielsweise auch nur selten gemäht, um die dort lebenden Kleintiere für Greifvögel unsichtbar zu machen. Diese wiederum können beim Jagen in die Triebwerke von bei startenden und landenden Maschinen gelangen. Der Wild-Life-Control-Experte nennt das „umgekehrten Naturschutz“ und versteht darunter, dass unter möglichst ökologischen Bedingungen Tiere ferngehalten werden, die die Sicherheit am Airport beeinträchtigen könnten.

Video: Das Team der Wildlife Control bei der Arbeit am Airport Frankfurt

Quelle: YouTube / Frankfurt Airport

Sicherer und störungsfreier Flugbetrieb ist oberstes Gebot

Neben der Feldlerche sind am hessischen Airport auch Heidelerchen sowie Blau- und Schwarzkehlchen heimisch. In den Randzonen der Flächen zwischen den Landebahnen haben Zauneidechsen und Kreuzkröten ihr Domizil. Im Umkreis des Frankfurter Flughafens sind etwa 320 Hektar Fraport-Forst zu finden, noch einmal so viel Grün wurde als Ausgleich für die Rodungen der vergangenen Jahrzehnte angepflanzt. Damals mussten neue Quartiere für Fledermäuse, Hirschkäfer und andere Tiere geschaffen werden, die der Landebahn weichen mussten. Auch Eidechsen, Frösche und sogar ganze Ameisenvölker wurden umgesiedelt. Naturschutz wird am Frankfurter Airport also ganz groß geschrieben, doch das ist nur eine Aufgabe, die das Wild-Life-Control-Team erfüllen muss. Ebert und seine Leute müssen vor allem auch dafür sorgen, dass sich Vögel und Flugzeuge nicht in die Quere kommen – notfalls auch mit Schreckschusspistolen.

Deshalb werden Großvögel wie Reiher, Störche, Gänse oder Kormorane in der Nähe der Start- und Landebahnen generell nicht gern gesehen und dürfen notfalls sogar abgeschossen werden: Sie werden wegen ihrer Größe und Flughöhe leicht zu einer Gefahr für den Flugverkehr.


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