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Pack schlägt sich – Pack verträgt sich

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Foto Etihad Airways und Air France-KLM verhandeln über eine ZusammenarbeitErst schlagen sich die Airlines vom Golf und die etablierten europäischen Fluggesellschaften sinnbildlich die Köpfe ein, dann geht es plötzlich um mehr Kooperation mit den Europäern.

Air France verhandelt Joint Venture mit Etihad Airways

Pack schlägt sich, Pack verträgt sich – oder anders gesagt: Sie können nicht miteinander und auch nicht ohne einander und vermeintliche Feindschaft ist nicht von langer Dauer. So ist es augenscheinlich auch bei Airlines: Bis vor wenigen Jahren waren die Fluggesellschaften vom Golf noch die Erzrivalen der westlichen Airlines. Es wurde lautstark kritisiert, dass diese von ihren Regierungen unterstützt werden und es gab reichlich Überlegungen auf beiden Seiten, wie man aus diesem Kampf als Sieger hervorgehen könnte. Doch nun kümmert das Geschwätz von gestern anscheinend niemanden mehr und Air France-KLM verhandelt mit der arabischen Airline Etihad Airways über die Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens, um einen „Luftkorridor“ zwischen Europa und Asien herzustellen, über den neue Flugziele erschlossen werden können. Via Dubai versteht sich.

Auch Alitalia und Air Berlin sind mit dabei

Wenn diese Zusammenarbeit mit der arabischen Fluglinie zustande kommen, würde diese neue Partnerschaft die Konkurrenz heftig unter Druck setzen. Air France-Vorstandschef Alexandre de Juniac plant ein Gemeinschaftsunternehmen mit Etihad, wobei sich beide Seiten Einnahmen und Kosten auf bestimmten Flugstrecken teilen. Das meldet die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“.
Daran sollen angeblich auch die Etihad-Beteiligungen Air Berlin und Alitalia mitarbeiten. Weitere Details über eine mögliche Kooperation gibt es offiziell nicht – sicher ist aber, dass sie im Fall ihrer Umsetzung zu einer Bedrohung europäischer Airlines werden wird.

Tabubrüche werden plötzlich salonfähig

Auch für andere europäische Airlines sind Kooperationen mit Golfanbietern sind inzwischen kein Tabu mehr. Zuletzt sind British Airways und Iberia ohne großes Aufsehen näher an Qatar Airways gerückt, als die Fluggesellschaft sich mal eben etwa 10 Prozent der Anteile am Mutterkonzern International Airlines Group (IAG) kaufte. Qatar-Chef Akbar Al Baker will in nächster Zeit den Anteil sogar noch erhöhen. Und auch an KLM will sich Qatar „ranschleichen“ und eine Kooperation auf der Strecke Amsterdam – Doha Realität werden lassen. Der Bedarf nach Umsteigeverbindungen in die USA und nach Indien sei so groß, dass ihn sich zwei Anbieter teilen könnten. Doch dieses Rennen scheint eher zugunsten von Etihad auszugehen.
Am wenigsten streckt derzeit noch dritte und größte Golfairline – nämlich Emirates – ihre Fühler nach Europa aus. Doch das wird wohl nicht mehr lange so bleiben.

Lufthansa und die großen US-Airlines bleiben hart

Lufthansa und die US-Airlines wehren sich bisher noch gegen die Golf-Konkurrenten, aber es wird immer schwerer, dem Druck der Golf-Airlines standzuhalten. Lufthansa versucht auch, mit ihren Töchtern einiges abzufedern. Die US-Airlines fordern von der amerikanischen Regierung seit Monaten, dass sie den Golfairlines keine weiteren Zugeständnisse in Form von Streckenrechten macht und argumentieren mit staatlichen Beihilfen, die Etihad, Emirates und Qatar von „ihren“ Regierungen erhalten.


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