Die Premium Economy Class soll eigentlich die preisgünstige Alternative zur Business Class sein. Doch ist es wirklich lohnend, statt für die günstige Holzklasse ein Ticket für die Premium Economy zu kaufen?
Premium Economy – der Spaghat zwischen Economy und Business Class
Inzwischen haben sie bereits mehr als 50 Airlines rund um den Globus – die Premium Economy Class. Der Passagier soll in dieser Zwischenklasse für größere Sitze, mehr Beinfreiheit und mehr Service durchschnittlich 300 Euro mehr zahlen als für ein Ticket in der Economy Class, aber immer noch weniger als für die noble Business Class. Doch lohnt sich die Investition wirklich? Die Antwort lautet: „Ja, aber …“. Will heißen, bei einigen Airlines bekommt der Passagier zum relativ kleinen Preis relativ viele Business-Class-typische Extras hinzu, bei anderen Airlines ist es „nur“ der größere Sitzabstand. Der Begriff „Premuim Economy“ ist nicht geschützt und jede Airline kann selbst entscheiden, wie sie das Produkt gestaltet und die Standards selbst festlegen. Eine Vergleichsstudie eines Reiseportals belegt jetzt, dass die Unterschiede von Airline zu Airline recht groß sind. Verglichen wurden 15 Airlines in dieser Kategorie. Die Premium Economy beim Ferienflieger Condor schneidet beim Preis-Leistungs-Verhältnis sehr gut ab, aber die beste Premium Economy bieten Turkish Airlines und Cathay Pacific.
Bei Turkish Airlines heißt das Produkt „Comfort Class“. Geboten werden eine Sitzbreite von 49,5 Zentimetern und ein Sitzabstand von rekordverdächtigen 116,8 Zentimetern. Außerdem hat jeder Passagier seine eigene Armlehne mit einem ausklappbaren Tisch. Serviert wird ein speziell für diese Klasse kreiertes Menü – sogar auf Porzellantellern. Cathay Pacific bietet mehrere Menüs zur Auswahl und reicht dazu Champagner. Zudem kommen die Passagiere der Premium Economy in den Genuss von Priority-Boarding sowie geräuschmindernden Kopfhörern und erhalten ein Night-Kit als Extra. Diesen fast schon Business Class-verdächtigen Luxus lassen sich beide Airlines jedoch auch gut bezahlen: Je nach Flugstrecke können bis zu 1.000 Euro pro Ticket zusätzlich fällig werden.
Weitaus günstiger, dafür aber auch weniger luxuriös heben Premium-Economy-Passagiere der Lufthansa-Tochter Eurowings ab: Die Kategorie „More Comfort“ kostet nur 50 Euro Aufpreis, bietet dafür aber auch nur zehn Zentimeter mehr Beinfreiheit sowie ein Night-Kit mit Kissen und Decke. Wer weitere Service-Leistungen möchte, kann diese gegen Aufpreis bekommen.
Im Airline-Vergleich bietet der Ferienflieger Condor das beste Preis-Leistungs-Verhältnis. Für einen Sitzabstand von insgesamt 89 Zentimetern, ein erhöhtes Hand- und Freigepäck, Night-Kit, Entertainment sowie einen größeren Bildschirm zahlen Condor-Passagiere in der Premium-Klasse im Durchschnitt pro Ticket etwa 175 Euro extra.
Die besten Premium-Economy-Angebote im Überblick:
Komfort: Turkish Airlines
Preis-Leistungs-Verhältnis: Condor
Günstigster Preis: Eurowings
Sitzbreite: China Southern
Fazit: Für manche Personengruppen lohnt sich die Premium Economy wirklich. Es kann nicht schaden, nach einer langen Geschäftsreise ausgeruht und ohne Jetlag am Zielort zu landen oder die Ferien mit ein wenig Luxus zu verlängern.
Per Auktion ein Upgrade ersteigern
Doch nicht nur der Wechsel von der Holzklasse in die Premium Economy verschafft mehr Komfort beim Fliegen: Einige Airlines, darunter Etihad, Air New Zealand, Air Australia, Air Mauritius und Air Astana bieten Economy-Passagieren die Möglichkeit, vor dem Start ein Preisgebot für ein Upgrade auf die Business Class abzugeben. Den Zuschlag bekommt – wie bei anderen Auktionen auch – derjenige, der das beste Gebot abgibt.
Video: An Bord der Condor Boeing 767
Quelle: YouTube / Condor Flugdienst GmbH