Der Flughafen Berlin Tempelhof ist schon jetzt ein beliebter Freizeitpark, und in den vergangenen Jahren sind Ateliers, Probenräume und Büros entstanden. Die stillgelegten Start- und Landebahnen bieten Raum für sportliche Aktivitäten.
Neue Pläne für den alten Flughafen Tempelhof
Jetzt gibt es neue Ideen, um für das ehemalige NS-Großprojekt weitere Nutzungsmöglichkeiten zu erschließen und den alten Flughafen noch attraktiver zu machen. Nachdem das Flugfeld Tempelhof seit 2010 zur Nutzung zur Verfügung steht, soll das nun auch mit dem Dach des riesigen Hauptgebäudes geschehen. Dafür werden 20 Millionen Euro an Fördermitteln investiert. Das teilte laut einem Bericht des Spiegel die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Forschung mit. So soll auf dem 1,3 Kilometer langen gerundeten Dach des 1941 fertiggestellten denkmalgeschützten Flughafengebäudes eine Art Freiluft-Geschichtsgalerie für Fußgänger eingerichtet werden, die die bewegte Historie des ausrangierten Flughafens zeigt. Laut Senatsverwaltung sollen die ersten Abschnitte im Jahr 2020 eröffnet werden. Zudem will der Berliner Senat ein Aussichtscafé, ein Restaurant und ein Besucherzentrum im ehemaligen Offiziershotel der US-Army am Platz der Luftbrücke einrichten. Auch ein Alliierten-Museum im Hangar 7 ist geplant; die Umsetzung dieses Vorhabens hängt jedoch vom Bund ab. Nach wie vor gibt es keine Pläne zur Neubebauung des riesigen innerstädtischen Areals.
Führungen durch das Flughafengebäude in Tempelhof
Das ehemalige Flughafengebäude kann derzeit nur auf geführten Touren besichtigt werden. Eine davon – die beliebteste – heißt „Mythos Tempelhof“ – findet zehn Mal wöchentlich statt und dauert zwei Stunden. Fast gennauso hoch steht in der Gunst der Berlin-Touristen die Tour „Verborgene Orte“, die viermal pro Woche in die Katakomben führt. Bereits jetzt nehmen pro Jahr 45.000 Besucher an den Führungen teil – Tendenz steigend. Das touristische Potenzial des Flughafengebäudes in Tempelhof wird auf mindestens eine halbe Million Besucher jährlich geschätzt.
Den Auftakt der weiteren touristischen Erschließung macht ein rund 880.000 Euro teures Wegeleitsystem mit 177 Schildern, das dafür sorgen soll, dass sich auf dem riesigen Areal mit seinen sieben Hangars, 13 Türmen und fast 30 Gebäudeteilen die Besucher künftig leichter zurecht finden. Das Projekt soll mit EU-Fördermitteln finanziert werden. Die in Blau und Grau gestalteten Wegweiser werden im kommenden Jahr aufgestellt. Entworfen hat sie die Berliner Firma, die auch die Hinweisschilder am neuen Hauptstadtflughafen BER designt hat.