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Echtzeit-Tracking: So wird Fliegen noch sicherer

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Foto Echtzeit-Tracking soll in naher Zukunft die Flugsicherheit erhöhenFlugzeuge sollen künftig nicht mehr „einfach so verschwinden“ können. Deshalb fordern Experten, dass sie künftig in 15-minütigen Intervallen ihre aktuelle Position durchgeben. Das Echtzeit-Tracking kann für die Airlines teuer werden.

„Echtzeit-Tracking“ ist technisch machbar

Flug MH370 der Malaysia Airlines ist seit März vergangenen Jahres verschollen, das Lokalisieren von Wrackteilen des A320 des Fluges QZ8501 der malaysischen Air Asia dauerte nach dem Absturz mehr als zehn Tage. Solche Vorfälle sollen zukünftig schneller aufgeklärt werden. Die UN-Sonderorganisation für Zivilluftfahrt (ICAO) mit Sitz in Montréal will zu diesem Zweck ein sogenanntes Echtzeit-Tracking einführen. Dieser neue Standard bei der Flugüberwachung beinhaltet, dass alle Flugzeuge aller 15 Minuten ihren Standort per Satellitensignal übermitteln. Laut ICAO-Sprecher Anthony Philbin sei es möglich, diese neue Regelung schon innerhalb der nächsten 12 Monate einzuführen. Die erforderlichen Systeme an Bord der Maschinen seien zum Teil bereits vorhanden, oftmals aber ausgeschaltet. Eine lückenlose Satelliten-Überwachung sei künftig jedoch auch deshalb nicht möglich, weil in einigen Regionen, zum Beispiel im Polargebiet, die Abdeckung nicht durchgängig erfolgen könne. In diesem Fall könnte die Meldung jedoch per Funk von der  Crew an die Sicherheitsbehörden abgesetzt werden, so Philbin weiter. Flugzeuge, die noch nicht über die erforderliche Technik verfügen, müssten von den vielfach in finanziellen Nöten steckenden Airlines nachgerüstet werden. Der ICAO zufolge gibt es bereits technische Lösungen für die Nachrüstung, die je Flugzeug etwa 80.000 Euro kosten würden.

Konsenslösung soll schnell gefunden werden

Die 191 Mitglieder der ICAO werden den Vorschlag zum Live-Tracking bei ihrem nächsten Treffen im Februar diskutieren. Dabei wird eine Konsenslösung angestrebt. Zusätzlich zu den Plänen der ICAO hat der Internationale Dachverband der Fluggesellschaften (IATA) zugesichert, freiwillig das Tracking der Maschinen zu verbessern. Allerdings wird die Frist von einem Jahr bis zur Einführung des neuen ICAO-Systems vom Dachverband für nicht durchführbar gehalten.

Mit der Einführung der neuen Live-Tracking-Regeln erhoffen sich die Experten, dass es dann kein spurloses Verschwinden von Maschinen mehr geben wird und dass Suchmannschaften schneller an die Absturzstelle eintreffen können um Überlebende sowie den Flugdatenschreiber und Stimmenrekorder (Black Box) bergen zu können.


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