Air Berlin muss sich bis 2015 gedulden. Erst dann soll entschieden werden, ob Etihad Airways als Partner-Airline bei Deutschlands zweitgrößter Fluglinie einsteigen darf.
Das Luftfahrtbundesamt prüft Etihad-Investment
Ob die arabische Fluggesellschaft Etihad bei Air Berlin einsteigen darf, wird Medienberichten zufolge erst Anfang kommenden Jahres entschieden. Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich einem Bericht des „Focus“ zufolge jetzt in die Debatte eingeschaltet undsoll im Kabinett gegenüber Verkehrsminister Alexander Dobrindt geäußert haben, dass sie nicht der Totengräber von Air Berlin sein wolle. Deutschland brauche den Wettbewerb von zwei starken nationalen Fluggesellschaften. Dobrindt muss den 30-prozentigen Einstieg von Etihad Air Berlin genehmigen. Zuvor ist zu klären, ob der Golfcarrier nicht schon längst die Kontrolle über die deutsche Airline hat.
Das Luftfahrtbundesamt (LBA), das Verkehrsminister Alexander Dobrindt untersteht, ist derzeit damit beschäftigt, das Etihad-Investment bei Air Berlin zu prüfen. Es gilt festzustellen, ob Etihad die deutsche Fluggesellschaft beherrscht. Mit Ergebnissen war ursprünglich noch in diesem Jahr gerechnet worden.
Codesharing-Verbot aufgehoben
Das Luftfahrtbundesamt hatte im Herbst dieses Jahres 34 Flüge mit gemeinsamer Flugnummer von Air Berlin und Etihad im Winterflugplan nicht genehmigt. Das Verbot wurde jedoch vom Verkehrsministerium wenig später aufgehoben.
Bereits 2012 hatte Etihad hatte seinen Anteil an Air Berlin auf 29,2 Prozent aufgestockt. Zudem wurde die Airline mit Wandelanleihen und dem Ankauf des Bonusprogramms gerettet. An den Mehrheitsverhältnissen hängen die europäischen Verkehrsrechte von Air Berlin. Sollte die Entscheidung des LBA gegen Air Berlin ausfallen, müsste der Carrier einen großen Teil seines Streckennetzes aufgeben.