Der designierte EU-Verkehrskommissar will den Single European Sky voranbringen. Zudem will er der Durchsetzung der Passagierrechte und der Ausrichtung der Luftfahrt auf die schärfere außereuropäische Konkurrenz besondere Aufmerksamkeit widmen.
Der Sozialdemokrat Maros Sefcovic ist der designierte neue EU-Kommissar für Verkehr und Weltraum. Der Slowake soll ab November auf Sim Kalas folgen. Für seine künftige Arbeit hat für Sefcovic das Vorantreiben des einheitlichen Luftraums in Europa (Single European Sky), die Durchsetzung der Passagierrechte und die bessere Vorbereitung des europäischen Luftverkehrs auf die weltweite Konkurrenz oberste Priorität. Das sagte er bei seiner Anhörung vor dem EU-Parlament zum Thema „Luftfahrt“.
Single European Sky ist dringend notwendig
Maros Sefcovic kritisierte bei seinem Auftritt vor den Parlamentariern in Brüssel vor allem die mangelhaften Fortschritte beim Single European Sky. Seiner Ansicht nach brauche Europa einen einheitlichen Luftraum wie etwa in den USA. Dafür, dass sich Europa aktuell mit verschiedenen Luftraumstrukturen zufrieden gibt, gebe keinen rationalen Grund. Es sei wirtschaftlich und umweltpolitisch nicht vertretbar, dass man jährlich fünf Milliarden Euro durch das Fliegen von Umwegen verliere, nur weil es keine einheitliche europäische Luftraumstruktur gebe und die europäischen Staaten erbitterten Widerstand dagegen leisteten.
Europäischer Luftverkehr muss wettbewerbsfähig bleiben
Zudem müsse man generell in Europa auf die neue weltweite Konkurrenzsituation vorbereitet sein: „Man muss nur in den Nahen Osten … blicken um zu sehen, wo der Wettbewerb herkommt“. Aufgabe der EU sei es, wettbewerbsfähige Voraussetzungen zu schaffen, um den Mitbewerbern erfolgreich entgegen treten zu können.
Passagierrechte sollen besser durchsetzbar werden
Der designierte EU-Verkehrskommissar will während seiner Amtszeit auch die Rechte von Flugreisenden bei Ausfällen oder Verspätungen besser durchsetzen. „Nur fünf Prozent der Passagiere bekommen die Rückzahlung tatsächlich“, sagte Sefkovic. Er bemängelte auch die Mechanismen zur Durchsetzung der Passagierrechte. Reisende sollten beim Geltendmachen von Ansprüchen auf die Hilfe der nationalen Behörden zählen können und sich nicht auf die Gerichte verlassen müssen.