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Air France: Konzernleitung kommt streikenden Piloten entgegen

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Foto Die Piloten der Air France haben mit ihrem Streik die Konzernleitung zur Umkehr gezwungenNach mehr als zehn Streiktagen der Piloten hat die Konzernleitung von Air France gegenüber den Flugkapitänen den Rückzug angetreten und den Verzicht auf den Ausbau der hauseigenen Billigfluglinie Transavia im Ausland bekannt gegeben.

Es sei jedoch „verfrüht“, zu behaupten, dass das Vorhaben komplett vom Tisch wäre, sagte ein Unternehmenssprecher. Die Pläne würden für neue Verhandlungen mit den streikenden Piloten lediglich  ausgesetzt.

Expansion auf dem Inlandsmarkt wird vorangetrieben

Air France wolle stattdessen die Expansion von Transavia auf dem Inlandsmarkt vorantreiben und auf die Expansion im Ausland verzichten. Diese galt jedoch als wichtiger Faktor für die Kostensenkung, weil Air France damit die teuren Tarifverträge der Air-France-Piloten hätte umgehen können. Air France gab bekannt, die abgebrochenen Gespräche mit den Gewerkschaften wiederaufnehmen zu wollen, um den Konflikt möglichst schnell zu beenden. Dazu wurde die Airline auch von der Regierung gedrängt, die mit einem Kapitalanteil von 16 Prozent der größte Anteilseigner von Air France ist.
Air France büßt eigenen Angaben zufolge an jedem Streiktag15 bis 20 Millionen Euro ein. Das Ziel, 2014 in die Gewinnzone zurückzukehren, ist somit stark gefährdet. Zudem übersteigen die finanziellen Verluste durch den Streik mittlerweile auch die erhofften Gewinne durch die Tochtergesellschaft Transavia Europa in den kommenden Jahren. Bis zum morgigen Freitag sollen die Arbeitsniederlegungen aber trotz des Entgegenkommens der Konzernleitung noch dauern.

Frankreichs Regierung fordert Air France zum Einlenken auf

Die Piloten von Air France  streiken vor allem für den Erhalt ihrer vergleichsweise geringen Arbeitszeiten und ihrer höheren Bezahlung. Sie bekommen durchschnittlich 20 bis 25 Prozent mehr Geld als bei der Tochter Transavia. Zunächst war die französische Regierung in der Auseinandersetzung auf der Seite von Air France gestellt. Mit zunehmender Dauer des Streiks drängt die sozialistische Regierung aber die Air-France-Führung zum Einlenken, weil sie sich um das Image des Wirtschaftsstandortes Frankreich sorgt. Premierminister Valls versucht derzeit, viele Reformen durchzusetzen,  hat aber wegen der wankenden sozialistischen Mehrheit in der Nationalversammlung wenig Spielraum.

Gescheitert Auslands-Expansion wirkt sich auch auf Lufthansa aus

Der Rückzug von den Expansionsplänen von Transavia ins Ausland  wird auch negative Auswirkungen auf den Konkurrenten Lufthansa haben. Dort stehen die Piloten und die Konzernleitung ebenfalls in Verhandlungen über die Eröffnung von kostengünstigen Auslandsstandorten, ohne die Deutschlands größte Airline nicht gegen die Konkurrenz der Billigflieger wie Easyjet, Ryanair oder Vueling ankommen wird.


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