Der US-amerikanische Flugzeughersteller Boeing sieht seinen Gewinn trotz anhaltender Firmenkrise nicht bedroht. Obwohl es seit einigen Jahren vermehrt zu Rückschlägen kommt, erwartet der Konzern einen Umsatz von bis zu 90,5 Milliarden US-Dollar.
Die Firma Boeing aus aus Chicago ist in ihrer jüngsten Geschichte durch mehrere Rückschläge geprägt. Die Entwicklung eines revolutionären Verkehrsflugzeugs nahe dem Überschallbereich namens „Boeing Sonic Cruiser“ musste wegen mangelnder Nachfrage abgebrochen werde. Auch zahlreiche Modelle liefen wegen mangelnder Kunden aus, wie die Produktion der 757, der 767 sowie der Boeing 717. So musste in der Sparte ziviler Flugzeuge ein Umsatzrückgang von 34,0 auf 31,8 Milliarden US-Dollar hingenommen werden. Zeitgleich machte der europäische Konkurrent Airbus immer mehr Marktanteile gut. Boeing orientierte sich daraufhin und konzentrierte sich auf die Produktion von kleineren Flugzeugen mit größerer Reichweite. Seither häufen sich die Bestellungen von Flugzeugen bei Boeing zwar wieder, doch bei dem Spagat kleine Flugzeuge noch leistungsfähiger zu machen, treten nun technische Probleme auf. Aktuell verzögert sich die Produktion bei Boeing wegen Haarrissen in den Tragflächen der neuen Boeing 787 „Dreamliner“.
Boeing bekräftigt Gewinnziele
Trotz der scheinbar nicht enden wollenden Probleme, hat Boeing jetzt auf einer Investorenkonferenz die Gewinnziele für 2014 bekräftigt. Demnach soll ein Fünftel des für das aktuelle Jahr erwarteten Umsatzes von bis zu 90,5 Milliarden Dollar bereits im ersten Quartal erreicht werden. Eine gute Rückversicherung für die sportlichen Ziele ist dabei der Erfolg des letzten Jahres, in welchem Boeing den Gewinn um 18 Prozent steigern konnte.
Skeptische Haltung gegenüber Boeing
Die Branche zeigt sich trotz der von Vorstand Dennis Muilenburg getrommelten Gewinnziele skeptisch. So war die Aktie von Boeing am Montag auch unter den größten Flopps im US-amerikanischen Aktienindex Dow Jones. Hintergrund ist der ungewisse Verbleib der seit dem Wochenende verschollenen Boeing 777 von Malaysia Airlines. Außerdem befürchtet man neue Probleme bei der Produktion der Boeing 787, die von einer regelrechten Pannenserie geprägt ist. Es ist möglich, dass das Projekt den Gewinnzielen einen Strich durch die Rechnung macht. Eigentlich, muss man aber sagen, sehen die Auftragsbücher bei Boeing gut aus: Zwar müssen noch mehrere hundert Slots in der Produktion belegt werden, doch die derzeitige Fabrikation sei bis 2016 ausverkauft. Laut Muilenberg werden schon Fabrikate bis in 2018 nachgefragt. Ob erneut ein Lieferrekord bei Boeing eingestellt werden kann, ist aber noch nicht absehbar.